Leonhardi-Ritt mit anschließender Feldmesse (10 Uhr)
Auch wenn in diesem Jahr die traditionelle Wallfahrt aufgrund der Unwetterschäden entfallen muss, findet wir im Dorf ein festlicher Leonhardi-Ritt mit einem Festgottesdienst zu Ehren des Hl. Leonhard.
Die Aufstellung zum Ritt erfolgt um 8.45 Uhr auf Höhe der Bäckerei Lugauer. Der Ritt startet dann um 9 Uhr und wird von der Musikkapelle Benediktbeuern angeführt. Der Kirchenzug verläuft durch die Dorf- und Bahnhofstraße auf die Rieder Straße bis Höhe Prälatenstraße. In Sichtachse zum Kloster ist dann am Anger neben der Klostersäge eine Feldmesse vorgesehen, der eine Segnung der Wallfahrer vorausgeht. Zelebrieren wird diesen Gottesdienst der neue Benediktbeurer Pfarrer Bernhard Stiegler. Zum Abschluss erfolgt beim Auszug aus dem Feld noch einmal der Leonhardi-Segen. Die Teilnehmer reiten anschließend über die Prälatenstraße und Kocheler Straße zum Dorfplatz. Dort endet der Ritt. Danach steht das traditionelle Goaßlschnalzen auf dem Programm
Bei Schlechtwetter findet die Segnung am Dorfplatz mit einer kurzen Andacht für Ross und Reiter statt. Anschließend ist die Messe um 10:00 Uhr in der Marienkirche zu Ehren des Heiligen Leonhard
Alljährlich findet sonst in Benediktbeuern die Leonhardiwallfahrt mit Segnung der Pferde statt. Am nächstliegenden Sonntag vor oder nach dem 6. November, dem Todestag des hl. Leonhard, ziehen etwa 55 meist vierspännige Pferdegespanne umrahmt von zahlreichen Reitern durch das Klosterdorf zur Basilika. Neben den Frauen in traditionellen Trachten nehmen mehrere Motivwagen sowie Schützenkompanien und Musikkapellen teil.
Zielpunkt der Leonhardiwallfahrt ist die auf der Nordseite der Kirche stehende barocke Leonhardi-Säule. Die Bronzestatue von 1991 ist ein Nachguss der 1990 bei einem Sturm herabgestürzten und zerborstenen älteren Figur. Auch in der Basilika befindet sich eine Kapelle zu Ehren des Heiligen.
Der hl. Leonhard stammte der Überlieferung nach aus einem fränkischen Adelsgeschlecht und lebte am Hofe Klodwigs I. Durch den hl. Remigius wurde er mit dem christlichen Glauben bekannt und ließ sich taufen. Nach seiner Priesterweihe besuchte er mit Erlaubnis des Königs die Gefangenen des Landes, predigte ihnen das Evangelium Jesu Christi und erwirkte vielen die Befreiung aus der Gefangenschaft.
Um dem höfischen Leben zu entfliehen, schloss sich Leonhard zuerst der Mönchsgemeinschaft von Micy an, verließ diese aber wieder, um in der Einsamkeit des Waldes ungestörter Gott im Gebet und in der Entsagung zu dienen. Seine Heiligkeit und Wunderkraft veranlassten viele Menschen, seine Hilfe für Haus und Stall zu erbitten. Da sich zahlreiche Schüler um St. Leonhard sammelten, gründete er ein Kloster, das heute unter dem Namen „ St. Leonhard de Noblac „ (bei Limoges) bekannt ist. Der hl. Leonhard starb wahrscheinlich am 6. November 559. Er gilt als Patron der Gefangenen und der Stalltiere.