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Der Ruhestandspfarrer Richard Steiner ist am 15. November im Alter von 81 Jahren verstorben. Er wurde am 14. September 1940 in Schrobenhausen geboren und am 27. Juni 1965 in Augsburg zum Priester geweiht.

Richard SteinerPfarrer i.R. Richard Steiner (1940-2021)Bischof Bertram würdigt ihn als Seelsorger mit Begeisterung für die Weltkirche. „Ein Seelsorger, der die Menschen mochte, ist von uns gegangen. Hineingeboren ins Leben in einem bodenständigen Umfeld, wurde sein Glaube zunächst durch seine altbayerische Heimat wesentlich geprägt“, betont Bischof Bertram in seiner Würdigung. „Bereits mit 24 Jahren zum Priester geweiht, ist er viele Wege mit den Frauen und Männern gegangen, die ihm anvertraut waren: in den Gemeinden, in denen er das Wort Gottes unermüdlich aussäte, und zuletzt für die Religionslehrerinnen und -lehrer, die er geistlich begleitete. Pfarrer Steiner wollte den Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils voranbringen, das just in dem Jahr abgeschlossen wurde, als er die Priesterweihe empfing. Daher rührt auch seine Begeisterung für die Weltkirche. Eng mit den Tyroller-Brüdern Richard und Xaver befreundet, ließ er sich für mehrere Jahre in die Mission schicken, wo er lebendige Christen erlebte, die eine junge Kirche bauen wollten. Dass diese Aufbruchsstimmung in seiner Heimat nachließ oder gar gebremst wurde, daran hat er mitunter gelitten, was aber seinem Gottvertrauen gerade in der Zeit der Krankheit keinen Abbruch tat.“
Nach seiner Priesterweihe war Richard Steiner zunächst zwei Jahre lang Kaplan in Aichach, bevor er 1967 für die Mission im zentralugandischen Mityana freigestellt wurde. Dort baute er gemeinsam mit dem ebenfalls aus Schrobenhausen stammenden Richard Tyroller, sechs Karmelitinnen aus dem Kloster Welden und weiteren Missionarinnen und Missionaren aus dem Bistum die dortige Stadtpfarrei auf und bereitete die Gründung der Diözese Kiyinda-Mityana vor, die 1981 erfolgte. Während der Militärdiktatur unter Idi Amin musste Pfarrer Steiner Uganda wieder verlassen und wurde im Dezember 1974 zum Pfarrvikar von Harburg ernannt.
1976 ging er für ein Dreivierteljahr erneut in den Missionseinsatz und wirkte in der kenianischen Hauptstadt Nairobi, bevor er im Anschluss die Leitung der Pfarrei Heiligste Dreifaltigkeit im Augsburger Stadtteil Kriegshaber übernahm. Zu seinen bleibenden Hinterlassenschaften dort zählt die Errichtung der Seitenkapelle in der Kirche sowie deren umfassende Innenrenovierung, bei der auch der heutige Volksaltar dort aufgestellt und geweiht wurde.
Nach fast fünfzehn Jahren in Augsburg wechselte Richard Steiner 1991 nach Pähl, wo er acht Jahre lang wirkte und unter anderem auch die Gesprächsseelsorge „Offenes Ohr“ von 1994 an mitbetreute. 1999 wurde er von Bischof Viktor Josef Dammertz zum Pfarrer von Hechendorf und später leitenden Pfarrer der neuerrichteten Pfarreiengemeinschaft Oberalting ernannt. 2002 gab er seine Pfarrstelle auf und ging in die Kategorialseelsorge, wo er bis zu seiner Emeritierung 2009 als geistlicher Begleiter der Religionslehrerinnen und Religionslehrer im Bistum fungierte. Den Ruhestand verbrachte Richard Steiner in Kochel, wo er das alte Pfarrhaus bezog und weiterhin in der Pfarreiengemeinschaft Benediktbeuern als Seelsorger aktiv war. Dort ist er auch verstorben.
Das Requiem mit anschließender Beisetzung findet am Montag, 22. November, um 14.30 Uhr in Kochel statt.
Der Herr vergelte ihm seine treuen Dienste. Wir bitten um das Gebet für den Verstorbenen.
Text: Diözese Augsburg

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